Wappen

Das früheste bekannte Schriftstück, versehen mit dem Gemeindesiegel Neudorfs, stammt aus dem Jahre 1721. Es stellt einen Pelikan im Nest, seine Jungen atzend, dar. Umschrift: SIGILL DER GEMAN NEUDORFF. Dieses Siegel war noch in der 2. Hälfte des 19. Jhdt. in Gebrauch und wurde dann durch Schriftsiegel mit ungarischen Aufschriften ergänzt, die bis 1921 Gültigkeit hatten, seit 1921 jedoch durch Siegel mit deutscher Aufschrift ersetzt wurden.

Die Symbolik des Pelikans als Wappenbild hat eine lange Tradition. Aus der griechischen Antike übernahm das Mittelalter die Anschauung, dass der Pelikan seine Jungen töte, nach drei Tagen aber mit dem eigenen Blut wieder zum Leben erwecke. Mit diesem an den Opfertod Christi erinnernden Bild wurde er Teil der christlichen Symbolik.

Der Gemeinderat von Neudorf beschloss in seiner Sitzung am 12. Jänner 1999, um die Verleihung eines Wappens einzukommen und setzte sogleich die Gemeindefarben „blau-weiß“ fest. Daraufhin beauftragte er den Heraldiker, Dipl. Graphiker Erwin Moravitz, mit der Erstellung eines Entwurfes für das Wappen auf der Grundlage des Gemeindesiegels von 1721. Nach eingehender Beratung wurde der Wappenentwurf zur Anfertigung in Auftrag gegeben und dieser dem Amt der Burgenländischen Landesregierung zur Genehmigung und Verleihung vorgelegt.
Das neue Hoheitszeichen der Gemeinde beinhaltet die Symbole des im 18. und 19. Jahrhundert verwendeten Gemeindesiegels und stellt so ein Zeugnis dafür dar, dass die erstmals 1074 urkundlich genannte und 1570 mit kroatischen Siedlern wiedergegründete Gemeinde ihre Zukunft mit ihrer aus der Geschichte heraus erwachsenen Identität in Einklang zu bringen gewillt ist.
Die Burgenländische Landesregierung hat in ihrer Sitzung am 20. Juli 1999 beschlossen, der Gemeinde Neudorf über Antrag das Recht zur Führung des nachstehend beschriebenen und dargestellten Wappens zu verleihen: „In Blau, in einem grünen Nest, ein silberner Pelikan mit goldenem Schnabel und goldenen Beinen, seine drei silbernen Jungen atzend“.